Hernien

Leistenhernie

Bei den Leistenhernien unterscheidet man zwei verschiedene Arten: die häufigere angeborene indirekte Leistenhernie und die etwas seltenere erworbene mediale Leistenhernie. Es gibt jedoch auch eine Kombination beider Hernien. Sie können links, rechts oder beidseitig auftreten und kommen häufiger bei Männern als bei Frauen vor. Meistens stellen die Patienten eine schmerzhafte Schwellung im Bereich der Leiste fest. Es kann sein, dass Leistenschmerzen auftreten und die Haus*ärztin die Patien*in zur weiteren Abklärung zu einer Fach*ärztin für Chirurgie schickt. Meistens genügt eine klinische Untersuchung um festzustellen, ob eine Leistenhernie vorliegt oder nicht.

Um Schmerzen zu lindern und die Gefahr einer Einklemmung des Darmes abzuwenden, ist höchstwahrscheinlich eine OP anzuraten, diese gemeinsam mit der Patien*in geplant wird. Es gibt verschiedene OP-Arten, um eine Leistenhernie zu verschließen. Prinzipiell kann man hierzu ein teilresorbierbares Kunststoffnetz verwenden oder die körpereigenen Muskel- und Faszienschichten, die OP von außen oder innen durchführen, wobei für die letztere Methode aktuell noch keine Laparoskopieausrüstung vorhanden ist. Welche Methode im individuellen Fall die geeignetste ist, wird im Detail besprochen. Die OP wird meistens ambulant durchgeführt, kann jedoch auch unter stationären Bedingungen erfolgen. In der Zeit nach der OP sollten sich die Patien*in etwas schonen können und außerdem keine schweren Lasten heben.

Nabelhernie

Analog zur Leistenhernie besteht bei der Nabelhernie ein Defekt in der Bauchwand, der sich von selbst nicht mehr schließt. Auch die Nabelhernie macht sich meist durch eine schmerzhafte Schwellung bemerkbar, meist lässt sich die Diagnose durch eine körperliche Untersuchung feststellen. Im Zweifel kann auch eine Ultraschalluntersuchung gemacht werden. Je nach Größe der Nabelhernie und der Beschwerden werden die Vor- und Nachteile einer OP erörtert. Einse solche wird meistens ebenfalls ambulant durchgeführt, die Bruchlücke kann, wenn sie noch klein ist alleine durch eine Naht der Faszienschicht oder mittels Einbringen eines Kuststoffnetzes verschlossen werden.

Schenkelhernie

Diese bei Frauen viel häufigere Hernie tritt unterhalb des Leistenbandes auf. Sobald die Diagnose gestellt ist, sollte diese Hernie zeitnah operiert werden, da hier die Einklemmungsgefahr höher ist, als bei den anderen Hernien. Die Schenkelhernie kann die Leistenhernie von außen oder von innen, d.h. minimalinvasiv operiert werden.

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